Hast du schon alle Geschenke für Weihnachten gekauft? Und auch schon eingepackt? Ich muss gestehen, dass die Geschenke bei mir oft erst am Vorabend eingepackt werden. Und meistens werden Geschenke ja mit gekauftem Papier verpackt. Denn was wären Weihnachtsgeschenke ohne Geschenkpapier? Die Verpackung steigert nicht nur bei Kindern die Vorfreude und den Überraschungswert des Geschenks, sie gibt ihm auch eine persönliche Note. Aber muss es immer gekauftes Geschenkpapier sein, das nach der Bescherung zu einem riesigen Müllberg wird? Heute möchte ich euch ein paar Alternativen zu Geschenkpapier zeigen, die ökologischer sind und mir alle super gefallen. So eingepackt werden deine Geschenke zu einem echten Blickfang und sind ganz besonders individuell.
Geschenkpapier in den Restmüll?
Was viele nicht wissen: Viele Geschenkpapiere gehören nicht in den Papiermüll. Heutzutage ist Geschenkpapier oft mit einer Folie überzogen und kann daher nicht recycelt werden. In dem Fall ist es ein Verbundstoff und gehört je nach Gegend entweder in den Restmüll oder in den Verpackungsmüll.
Ob das Geschenkpapier eine Folie hat, kannst du testen, indem du das Papier zerreißt und genau hinsiehst. Wenn es glitzert und glänzt, hat das Papier in der Regel einen Folienüberzug, wenn es etwas matter ist, kommt es auch ohne Folie aus und kann recycelt werden.
Schon seit einiger Zeit verpacke ich Geschenke gerne mit Packpapier oder wiederverwendbaren Stoffbeuteln. Letztes Jahr hat unser Sohn erstmalig meine Stoffkiste geplündert, um sein Geschenk an uns zu verpacken. Aber dieses Jahr habe ich die Vorweihnachtszeit genutzt, um zu recherchieren, was man noch statt Geschenkpapier verwenden kann und habe einige Inspirationen gefunden. Ein Teil der Bilder sind von mir, aber es sind auch viele Ideen anderer kreativer Menschen dabei.
Grüne Alternativen zum Geschenkpapier
Die meisten der hier vorgestellten Ideen sind nachhaltiger als die Verwendung von handelsüblichem Geschenkpapier. Allerdings habe ich nicht darauf geachtet, dass alle Verpackungen vollständig recycelt werden können. Ich finde, man muss hier nicht päpstlicher sein als der Papst, denn erstens ist jeder Schritt in die richtige Richtung ein guter Schritt. Zweitens verbraucht der durchschnittliche Deutsche wohl 100g Geschenkpapier, produziert aber etwa 230kg Verpackungsmüll. Da fällt das Geschenkpapier kaum ins Gewicht. Und drittens soll Schenken und Einpacken ja schließlich Freude machen. 😉
Packpapier zum Einpacken
Packpapier ist eine naheliegende Alternative, um Geschenke nachhaltiger zu verpacken. Es wird zum Einpacken von Waren verwendet und ist quasi der Vorgänger von Geschenkpapier. Mit der Verbesserung der Papierindustrie und Drucktechnik entwickelten sich farbige und bedruckte Papier, die der Einzelhandel als Geschenkpapier benutzte.
Wenn du etwas Zeit und Talent mitbringst, kannst du das Packpapier selber bemalen oder bedrucken und ein ganz individuelles Geschenkpapier herstellen. Julia (juliavomsee) hat hier beispielsweise ein winterliches Beeren-Motiv gemalt.
Aber auch einfache graphische Motive wie dieser stilisierte Tannenbaum machen viel her.

Weißes Papier
Auch normales weißes Papier kann eine Alternative sein – vor allem wenn du auf einen minimalistischen Stil stehst. Claudia (claudia.lives) hat weißes Packpapier benutzt und schreibt auf Instagram: „Ich mag es ja nicht sonderlich bunt, dafür aufgeräumt. Daher werden die Geschenke jedes Jahr auch alle einheitlich, passend zur Dekoration verpackt. Gekauftes Geschenkpapier wirst du da aber nicht finden.“
Auch das Seidenpapier, das manchmal als Schutz von Waren beim Verschicken oder beim Transport verwendet wird, kann eine interessante Alternative zu Geschenkpapier sein.
Zeitungspapier zum Verpacken
Früher war es vor allem im amerikanischen Raum üblich, Geschenke in Zeitungspapier einzupacken. Besonders beliebt waren die „Funnies“-Seiten, die großflächig mit Comics bedruckt sind. Dann kam es etwas in Vergessenheit und wurde von „richtigem“ Geschenkpapier verdrängt. Aber eigentlich ist es eine gute Idee, Zeitungspapier zu verwenden, um Geschenke nachhaltig einzupacken. Mit der richtigen Dekoration sieht es auch gleich festlich aus. Hier habe ich zum Verpacken eine Seite aus dem Lokalblatt mit Schneemännern und Plätzchenrezept genommen und die Kinder waren begeistert.
Andere gehen noch einen Schritt weiter. Vanessa (vanessaahoi) hat letztes Jahr beispielsweise beschlossen, kein neues Geschenkpapier zu kaufen. Reste werden noch verwendet und alles andere in Zeitungspapier eingepackt. Und ihre Idee, einen Teil der Geschenke als Dekoration zu verwenden ist natürlich ganz besonders nachhaltig. 🙂
Geschenktüten
Geschenktüten sind eine praktische Erfindung: Erstens geht das Einpacken mit ihnen sehr schnell und zweitens kannst du sie mehrmals verwenden. In vielen Läden kann man derzeit Tüten aus festem Papier kaufen, entweder ganz bunt bedruckt oder ganz schlicht wie hier.
Es gibt natürlich auch Tüten aus Stoff, wie beispielsweise die von Amazon verpackten Geschenke. Du kannst dir natürlich auch aus Stoffresten Geschenksäckchen selber nähen, eine Anleitung findest du hier:
Nähanleitung Geschenkbeutel
Mit etwas Geduld und Geschick kannst du sie auch mit weihnachtlichen Filz-Applikationen verzieren.
Geschenke im (Schuh-)Karton
Jedes Jahr gibt es ja diverse Aktionen, in denen für Kinder in Osteuropa Geschenke in einen Schuhkarton verpackt werden. Dabei wird normales Geschenkpapier so auf den Karton geklebt. dass der Karton noch zu öffnen ist.
Und eigentlich ist das auch eine gute Idee für eine wiederverwertbare Geschenkverpackung auch für zuhause. Je nach Größe des Geschenks eignen sich auch alle anderen Kartons mit Deckel.
Verpacken mit Landkarten
Ein ganz aparte Idee ist das Einpacken von Geschenken in Karten. Vielleicht hast du ja noch einen Auto-Atlas herumliegen, der seit Jahren nicht mehr verwendet wurde? Toll ist es auch, an ein gemeinsames Erlebnis anzuknüpfen und beispielsweise die Karte von einem Vergnügungspark oder dem letzten Urlaubsort zu verwenden.
In einem Kommentar berichtete jemand mal, dass insbesondere Kinder (und manche Erwachsene) anfangs mehr von der Karte fasziniert seien als vom eigentlichen Geschenk. Sie überlegen sich, was die Karte zeigt und ob sie schon dort gewesen sind. So wird das Auspacken der Geschenke selber zu einem schönen gemeinsamen Erlebnis!
Stoff statt Geschenkpapier
Statt Geschenkpapier kannst du auch Stoff verwenden. Furoshiki ist eine Tradition, die aus Japan kommt und die aufgrund der „Zero-Waste-Bewegung“ immer beliebter wird. Eine einfache Falttechnik ist es, das Geschenk einzuwickeln und dann beide Enden oben auf dem Geschenk zu verknoten. Wenn dir das zu einfach aussieht, kannst du unter den Knoten eine Dekoration deiner Wahl stecken.
Eine Variante, die noch weniger Faltgeschick erfordert ist die Bonbon-Variante. Dazu wickelst du das Geschenk ein und bindest die Seiten einfach mit einer Schleife fest.
Ich habe hier einen Rest Sommersweat benutzt und die Schleifen verwendet, die ich im letzten Jahr vom Adventskalender aufbewahrt habe.
Die Dekoration
Sarah hat einen Unverpackt-Laden in Nördlingen und schreibt auf Instagram (ohne.umweg) „Unser Tipp: Du wirst erstaunt sein, wie viele tolle Dekoartikel man im Wald finden kann! 🌲🌰“. Zweige von Immergrünen Pflanzen, (Tannen-)Zapfen und rote Beeren wirken alle sehr weihnachtlich und sind außerdem außerordentlich umweltverträglich.
Besonders nachhaltig ist es, wenn du die Dekoration nur in das Geschenkband steckst, wenn die Dekoration allerdings besonderen Belastungen ausgesetzt ist und gut halten muss, kannst du sie auch mit einer Heißklebepistole befestigen.
Manchmal ist auch eine minimalistische Dekoration wie eine einzelne Schleife sehr stylisch und vollkommen ausreichend.
Mit dekorativem Klebeband oder Papierstreifen lässt sich schnell ein weihnachtliches Motiv zaubern. Hier wurde mit vier Streifen Tape eine Weihnachtsbaum-Verzierung gebastelt.
Auch Kaffeebohnen und Gewürze wie Zimtstangen oder Sternanis machen einiges her und riechen gut.
Und deine Idee?
Nun hoffe ich, dass du die eine oder andere Inspiration bekommen hast, wie du Geschenke ohne traditionelles Geschenkpapier einpacken kannst. Wenn du eine weitere originelle Idee oder einen Tipp zum Verpacken von Geschenken hast, dann schreibe ihn gerne in die Kommentare oder in eine Mail an mich. 🙂
Viele liebe Grüße,
Cailin
Ulrike Raidl meint
Danke für die Ideen!
Wie werden die Kanten beim Stoff beim Furoshiki gestaltet? Umbügeln und feststeppen oder mit der Overlock drüber?
cailin meint
Ich denke, da bist du frei, es so zu machen, wie es deinem Anspruch genügt und wie es am besten für dich ist. Außerdem hängt es davon ab, ob du deine Stoffreste einmalig als Geschenkpapier benutzt oder ob du das Tuch mehrmals wiederverwenden möchtest. Ich habe persönlich vor allem Reste von Jersey und Sweat-Stoffen genommen, da muss man eigentlich gar nichts machen, außer die Kante sauber zuschneiden. 🙂
Angelika >Steinbicker meint
Super Anregungen! Herzlichen Dank.